„Animant Crumbs Staubchronik“ von Lin Rina

Klappentext:

England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

  • Format: Hardcover
  • Verlag: Drachenmond Verlag
  • Seitenanzahl: 558


„Ich habe über die Liebe gelesen“, gab ich von mir und riss mich zusammen, um nicht zu streng zu sprechen. „Liebes“, sagte Tante Lillian zu mir und legte mir gutmütig eine Hand auf den Arm. „Manchmal reicht es nicht, nur darüber zu lesen.“

Animant ist 19 Jahre alt, hat lange blonde Haare, die sie sich meist zu einem einfachen Knoten zusammensteckt, isst für ihr Leben gern und stammt aus einer reichen Aristokratenfamilie. Ihr Zuhause ist in der Nähe von Bath, dort wo jeder jeden kennt. Ani kümmert sich nicht um Klatsch & Tratsch und möchte auch niemandem gefallen, zum Leidwesen ihrer Mutter. Ihre Welt ist der Dachboden, auf dem ihr grüner, schon durchgesessener Sessel steht und in dem sie sich mit ihren geliebten Büchern verkrümelt. Animant ist frech, gar schon arrogant, wortgewandt und intelligent, aber auch liebenswert und hilfsbereit. Sie findet für alles eine Lösung.


Mr. Reed ist der verschrobene 27-jährige Bibliothekar in der University Libary in London. Er hat kastanienbraune Augen und dunkelbraune Haare, seine Gestalt würde man eher als hager bezeichnen. Seine Bibliothekarsassistenten nehmen alle nach nur wenigen Tagen reißaus, sein Ruf ist abgrundtief schlecht und auch Animants Onkel Alfred, der für das Personal zuständig ist, hasst diesen Menschen. Den einzigen, den er auf seiner Seite hat, ist Animants Bruder Henry. Er ist arrogant, chaotisch und ein ekelhafter Besserwisser. Seine Launen sind immer mürrisch und meist hat er seine Brille auf der Nase und ein Buch in den Händen. Auch als er das erste Mal auf Animant trifft, denkt er sich nichts weiter und glaubt fest daran, dass auch sie sehr bald das Handtuch werfen wird. Mr. Reed kommt aus der Arbeiterschicht und hat durch einen Gönner die Aristokraten-Laufbahn einschlagen können.


Wo soll ich nur Anfangen?!
Dieses Buch hat mich verzaubert und mich wieder Dinge fühlen lassen, die ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gefühlt habe. Allein schon, dass ich mir noch nie so viele Zitate aus einem Buch herausgeschrieben habe, spricht Bände.

Ich war sofort eins mit der Geschichte, der Schreibstil von Lin Rina ist mitfühlend, detailreich und weckt die Vorstellungskraft. Die Charakter- und Ortsbeschreibungen hat mein inneres Auge angeregt und es war mir, als wäre ich mitten im Geschehen.

Animant lebt auf dem Land, dort ist jeder Tag gleich, aber als sie von Onkel Alfred für einen Monat nach London mitgenommen wird, um dort in der Bibliothek zu arbeiten, wusste sie eigentlich nicht so recht, ob das eine so gute Idee gewesen war. Sie hatte ihr Zuhause noch nie ohne ihre Eltern verlassen und schon gar nicht gearbeitet. Der erste Tag in der Bibliothek war sehr informativ und anstrengend. Sie war die körperliche Arbeit nicht gewohnt aber sie biss sich durch. Sie kam, zum erstaunen von Mr. Reed, am nächsten Morgen wieder.

Ihre Arbeit, die sie in der Bibliothek verrichtet, hat vor ihr noch niemand so gut gemacht. Das erkennt auch Mr. Reed nach geraumer Zeit. Nachdem Animant ihm eine Ansage gemacht hat und ihm immer wieder die Stirn bietet gefällt es Mr. Reed, dass sie da ist. Die kleinen Zankereien und Wortabschläge sind immer wieder sehr unterhaltsam.

Man bekommt viele kleine Nebengeschichten zu lesen, lernt vor allem die beiden Protagonisten sehr gut kennen und versteht manche Hintergründe besser. Sie entwickeln sich zusehend und die Atmosphäre die geschaffen wird beginnt zu knistern. Auch die Nebencharaktere haben einen Wert für die Geschichte. Dadurch bekommt die Geschichte viel mehr Tiefe und berührt das Herz.

Für mich ist es ganz klar ein Wohlfühlbuch und kommt auf meine Liste der Lieblingsbücher. Was bleibt mir anderes zu sagen, als: 5/5 Sterne.



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