„Der erste Wächter“ von Noa Liàn

Klappentext:

„Wirst du mich bestrafen? Bringst du mich um?“ Keine Angst konnte Jahmez in Seymons Blick erkennen. Nur etwas, was nach Zufriedenheit aussah. „Nein. Heute lasse ich dich nur schweben.“

Seit der Tod seines Zwillingsbruders sein Leben aus den Angeln gehoben hat, ist Jahmez, erster Wächter von Vastar, vom Gedanken an Rache getrieben. Das Ziel scheint zum Greifen nahe, als das verfeindete Königreich ihm den jungen Kämpfer Seymon ausliefert. Doch dann erschüttert die Bedrohung eines bevorstehenden Krieges von ungeheurem Ausmaß ihr Land und Jahmez sieht sich gezwungen, Seymon zu heiraten – ausgerechnet den Mann, der für all sein Leid verantwortlich ist…

  • Format: Hardcover
  • Verlag: Noas Rabenherz
  • Seitenzahl: 541



Auf der BuchBerlin war ich auf der Suche nach queeren Hardcovern und wurde zu „Der erste Wächter“ geradezu hingezogen. Auch wenn das Cover letztlich nicht wirklich zum Buch passt, ist es innen wie außen schön gestalten. Als mir die Autorin dann noch eine Leseprobe in die Hand drückte, war es nach den ersten Abschnitten geschehen und ich musste das Buch mit nach Hause nehmen. Innerhalb einer Woche war es dann auch schon verschlungen.

Die Geschichte von Seymon und Jahmez erinnert mich ein wenig an die zwei Prinzen von C. S. Pacat. Ohne mit Klischees um sich zu werfen beschreibt Noa Liàn eine Geschichte, in der aus Feinden Liebende werden. Vielleicht wäre es allerdings nicht verkehrt eine Triggerwarnung bezüglich (sexualisierter) Gewalt an den Anfang zu stellen. Die Traumata des Protagonisten werden realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Die Handlungen wirken nicht überzogen und alles in allem liest sich die Geschichte flüssig von der Hand. Die komplizierten Namen stellten dabei für mich jedoch eine kleine Herausforderung dar, auch wenn sie zu Beginn des Buches in Lautschrift (welche ich erstmal googeln musste) erläutert werden.
Mit der Zeit begann ich Charaktere, besonders Tary und Seymon in mein Herz zu schließen. Ausnahmsweise hat es mich auch gar nicht so sehr gestört, dass die Beziehung der beiden Protagonisten zeitweise wirklich toxisch anmutet, denn dadurch wurde es in meinen Augen nur realistischer. Man geht eben nicht von jetzt auf gleich in den rosaroten Modus über.
Die Handlung war für mich schlüssig, spannend und absolut bewegend, lediglich gegen Ende bekam ich das Gefühl, dass die Autorin sich noch nicht von der Geschichte verabschieden möchte und sie daher unnötig in die Länge zog. Das hätte in meinen Augen nicht sein müssen. Daher gibt es einen kleinen Abzug von mir.

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