Klappentext:
Wind im Haar, Salz auf der Haut
Liza McCullen weiß, dass sie ihrer Vergangenheit nicht entfliehen kann. Doch in dem kleinen beschaulichen Örtchen Silver Bay an der Küste Australiens hat sie ein Zuhause gefunden für sich und ihre Tochter Hannah. Die unberührten Strände, der Zusammenhalt in der kleinen Gemeinde und die majestätischen Wale, die in der Bucht leben, bedeuten ihr alles. Täglich fährt sie mit ihrem Boot raus aufs Meer und bietet Walbeobachtungstouren an für die wenigen Touristen, die sich nach Silver Bay verirren. Als der Engländer Mike Dormer anreist und sich in der Pension von Lizas Tante einquartiert, gerät das beschauliche Leben in Gefahr. Der gutaussehende Fremde in den zu schicken Klamotten passt nicht nach Silver Bay, und niemand ahnt, dass er Pläne schmiedet, die den kleinen Fischerort für immer verändern könnten.
- Format: Paperback & Hörbuch
- Verlag: Rowohlt Polaris
- Seitenzahl: 473 / 13Std 51Min
„Sie hätten begriffen, dass es in dieser Geschichte um ein flüchtiges Gleichgewicht geht; um ein Wahrheit, um die wir alle kämpfen müssen, […] dass man nämlich manchmal etwas Wundervollem auch durch zu große Nähe Schaden zufügen kann.“
Selten schreibt Jojo Moyes ein Buch, in dem die romantische Liebe die große Hauptrolle spielt.
Und auch hier weist sie auf die Bedeutung ganz anderer Dinge im Leben hin.
Familiärer Zusammenhalt. Verzweiflung. Trost. Existenz. Worte, die allen bekannt sind und deren Bedeutung hier perspektivenreich beschrieben werden.
In einer ruhigen Atmosphäre lernen wir das Örtchen Silver Bay und seine Leute aus gleich fünf Perspektiven kennen.
Was vielleicht in anderen Büchern zu Verwirrung geführt hätte, lockert hier die Geschichte auf.
Denn leider geht diese ziemlich schleppend voran und erst sehr spät kommt es zum Steigen des Spannungsbogens.
Vielleicht geht es aber jemandem, der sich für Wale und Delfine begeistern kann schon ganz anders. Denn über diese Schönheiten des Meeres erfährt man in diesem Buch unglaublich viel. Sie spielen im Leben der Bevölkerung von Silver Bay eine immense Rolle und sind daher auch aus der Handlung nicht wegzudenken.
Für meinen Geschmack sind sie aber besonders in der ersten Hälfte des Buches doch zu detailliert präsent.
Wenn man an Wale denkt, denkt man unweigerlich daran, dass die Giganten mit der beruhigenden Wirkung heutzutage ein schweres Los gezogen haben. Und auch diese Thematik greift Jojo Moyes auf.
Was tun wir den Tieren dieser Welt mit unseren Hinterlassenschaften und unserem Lärm, ja unserer reinen Anwesenheit an?
Daumen hoch dafür, dass sich Jojo Moyes darum bemüht den moralischen Kompass ihrer Leser wieder zu richten.
Durch all diese Nebenthemen geraten die Veränderungen, die Mike in das Leben von Liza, Greg, Kathleen und Hannah bringt allerdings etwas in den Hintergrund.
Außerdem hat Liza auch noch ein ganz anderes Päckchen zu tragen, dessen Gewicht erst spät und ziemlich plötzlich von ihren Schultern genommen wird.
Abschließend kann ich nur sagen, dass in „Nächte, in denen Sturm aufzieht“ wichtige Themen angesprochen werden, die aber in ihrer Fülle die eigentliche Handlung in den Schatten stellen und die Spannung aus dem Geschehen nehmen. Wäre der Schreibstil von Jojo Moyes nicht so flüssig und sie nicht so talentiert im Charakterdesign, hätte ich an diesem Buch bestimmt noch länger gesessen, oder hätte es irgendwann abgebrochen.